Thomas Holzgruber ist neuer Patientenombudsmann der Ärztekammer für Wien. Er folgt damit Franz Bittner nach, der nach mehr als zehnjähriger Tätigkeit sein Amt mit 31. August 2023 zurückgelegt hat. Holzgruber wird seine neue Aufgabe neben seiner Tätigkeit als Generalsekretär der Ärztekammer für Wien erfüllen.
Die Position eines Patientenombudsmanns in Wien wurde von der Ärztekammer im Frühjahr 2013 geschaffen. Zu den Hauptaufgaben gehören die Entgegenname und Bearbeitung von Patientenbeschwerden sowie die Erteilung von Auskünften gegenüber Patientinnen und Patienten. Insbesondere betrifft das die Vermittlung bei Konflikten mit Wiener Ärztinnen und Ärzten, Wiener Gesundheitseinrichtungen und Spitälern, das Nachgehen von Patientenbeschwerden mit dem Versuch, Konfliktsituationen zu bereinigen, sowie die Aufklärung von Missverständnissen, Mängeln und Missständen.
Holzgruber will gemäß diesen Richtlinien die erfolgreiche Arbeit Bittners fortsetzen und als Schnittstelle zwischen Ärztinnen und Ärzten sowie Patientinnen und Patienten – in enger Kooperation mit der Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft – fungieren. „Mir geht es darum, Patientenbeschwerden effizient zu bearbeiten, mit dem Versuch, individuelle Lösungen im Sinne der Patientinnen und Patienten zu erzielen sowie Abläufe im Gesundheitssystem zu erklären“, so Holzgruber.
Eine gute Kommunikations- und Kooperationsbasis mit allen Stakeholdern im Gesundheitsbereich ist Holzgruber wichtig. Er werde dabei immer die Anliegen der Patientinnen und Patienten im Auge behalten, „insbesondere in Zeiten immer knapper werdender Ressourcen und Engpässen in der medizinischen Versorgung“. In diesem Sinne will er auch fortsetzen, was sein Vorgänger Franz Bittner „in vorbildlicher Weise“ aufgebaut hat. Holzgruber: „Ihm kann man nicht genug danken dafür, was er in den letzten zehn Jahren in Wien für die Anliegen der Patientinnen und Patienten geleistet hat.“
Zwei Drittel der Fälle werden positiv erledigt
Die Patientenombudsstelle der Ärztekammer für Wien bearbeitet jährlich zwischen 2.500 und 3.000 Fälle. Erfreulich ist, dass zwei Drittel der eingelangten Fälle im Sinne der Patientinnen und Patienten positiv erledigt werden können.
Einer Vielzahl von Beschwerden liegen Kommunikationsprobleme zugrunde. Generell lässt sich eine Zunahme der Beschwerden mit unterschiedlichsten Inhalten verzeichnen, wobei auch festzuhalten ist, dass die Patientenombudsstelle nicht nur mit Beschwerden über Ordinationen und Institute befasst wird. Eine große Anzahl an Beschwerden betrifft auch Spitäler, die Sozialversicherung sowie den Sozialbereich schlechthin.